Was geschieht genau während eines Bleachings?
Das Prinzip des Bleachings beruht darauf, dass die dunklen Farbpigmente mit speziellen carbamid- oder wasserstoffperoxidhaltigen Substanzen aufgehellt werden. Dies funktioniert ähnlich wie das Haarbleichen bzw. Blondieren beim Friseur. Je nach Verfahren können die Zähne dadurch ganz nach Bedarf und Wunsch um zwei bis acht Farbstufen aufgehellt werden. Welches Verfahren der Zahnarzt anwendet, hängt von der Ursache und dem Ausmaß der Verfärbung ab.
Internes Zahnbleichen / Walking-Bleach-Technik
Die Walking-Bleach-Technik ist eine interne Aufhellungstherapie, die bei Verfärbungen wurzelgefüllter Zähne zum Einsatz kommt. Der Zahnarzt gibt das Bleichmittel in den eröffneten Zahn ein. Bis die gewünschte Aufhellung erreicht ist, vergehen einige Tage. Solange wird der Zahn provisorisch verschlossen.
Allgemeine Informationen
Zahnersatz kann durch keine der verschiedenen Bleaching-Techniken aufgehellt werden. Bei vorhandenen Kronen oder Füllungen im sichtbaren Bereich kann ein Bleaching daher zu farblichen Disharmonien führen. Wer sich trotzdem zu einem Bleaching entschließt, sollte daher gegebenenfalls bereit sein, Füllungen bzw. Zahnersatz – farblich entsprechend angepasst – erneuern zu lassen.
1.
Für die gesunde Mundhöhle stellt das Bleaching kein Risiko dar, vorausgesetzt, die Behandlung wird fachgerecht durchgeführt. Dies belegen inzwischen verschiedene Studien. Das Zahnfleisch muss sorgfältig vor Kontakt mit dem Bleichmittel geschützt und die Vorgehensweise individuell auf die Problematik abgestimmt werden.
2.
Wie vor jeder anderen Behandlung erfolgt auch vor einem Bleaching zunächst eine professionelle Zahnreinigung. Denn erst, wenn alle Ablagerungen von den Zahnoberflächen entfernt sind, kann der Zahnarzt die Art und den Umfang der Verfärbungen bestimmen und gemeinsam mit dem Patienten festlegen, welche Nuance durch das Bleaching erreicht werden soll.
3.
Zudem müssen die Zähne und das Zahnfleisch natürlich völlig gesund sein. Bereits ein kleiner unbehandelter Kariesschaden oder eine defekte Füllung kann zur Folge haben, dass die Bleichsubstanz unkontrolliert in den Zahn eindringt und weitere Schäden entstehen.
Durch die Behandlung kann es vorübergehend zu einer erhöhten Empfindlichkeit der Zahnhälse kommen. Ein Fluorid-Gel aus der Apotheke schafft hier meist schnell Abhilfe. Beim Home-Bleaching muss eventuell die Tragedauer der Zahnschiene verkürzt werden. In jedem sollte der Zahnarzt zu Rate gezogen werden.
4.
Von „do-it-yourself“ Bleachings ist grundsätzlich abzuraten. Ungenaue Dosierung und schlecht sitzende Universalschienen, aus denen das Bleichmittel beim Einsetzen meist heraus quillt, können das Weichgewebe reizen und Entzündungen verursachen. Auch sind die Resultate oft nicht optimal, die Bleichwirkung nur gering.
Um den Behandlungserfolg nicht zu beeinträchtigen, raten wir zur so genannten Bleaching-Diät. Das bedeutet, dass man in den ersten 24 Stunden nach einem Bleaching auf die typischen, zu Verfärbungen führenden Nahrungs- und Genussmittel wie Kaffee, Tee oder Rotwein verzichten sollte.
5.
Gleiches gilt für säurehaltige Nahrungsmittel, wie Orangensaft, die den Zahn zusätzlich belasten, indem sie Mineralien aus der Hartsubstanz lösen. Bei einem Home-Bleaching ist über die gesamte Behandlungsdauer Vorsicht angebracht und der Konsum der o. g. Produkte weitestgehend zu reduzieren.
6.
Die Haltbarkeit des Bleaching-Effektes ist je nach angewandtem Verfahren und individuellem Konsumverhalten unterschiedlich. Bei regelmäßiger professioneller Zahnreinigung kann die Zahnfarbe im Idealfall bis zu mehreren Jahren halten. Unter ungünstigen Voraussetzungen – z.B. durch starkes Rauchen, Kaffee, Tee Rotwein usw. – können die Zähne aber auch schon nach einigen Monaten wieder nachdunkeln. Aus medizinischer Sicht spricht allerdings nichts dagegen, die Behandlung zu wiederholen.